Geopolitische Unterschiede

Wie können wir eine eine gemeinsame Anstrengung und den Willen zur Zusammenarbeit über geopolitische Unterschiede hinweg erreichen?

Die Förderung einer gemeinsamen Anstrengung und des Willens zur Zusammenarbeit über geopolitische Unterschiede hinweg erfordert strategisches Engagement auf mehreren Ebenen:

  1. Diplomatie und Kommunikation: Regelmäßiger Dialog und offene Kommunikation zwischen Staaten sind entscheidend, um Missverständnisse abzubauen und gemeinsame Interessen zu identifizieren. Diplomatische Kanäle sollten genutzt werden, um Brücken zu bauen.
  2. Multilaterale Foren: Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen bieten Plattformen für den Austausch und die Zusammenarbeit. Staaten können hierbei gemeinsame Interessen identifizieren und Lösungen erarbeiten.
  3. Vertrauensbildung: Durch Vertrauensbildung können Unsicherheiten und Bedenken abgebaut werden. Dies erfordert Zeit und Konsistenz in der Zusammenarbeit, um Vertrauen zwischen den Parteien aufzubauen.
  4. Win-Win-Ansätze: Betonen Sie die Vorteile der Zusammenarbeit für alle Beteiligten. Zeigen Sie, wie gemeinsame Anstrengungen dazu beitragen können, dringende globale Herausforderungen zu bewältigen und das Wohlstandsniveau zu erhöhen.
  5. Gegenseitiges Verständnis: Ein tieferes Verständnis für die Perspektiven und Bedürfnisse anderer Länder ist unerlässlich. Bildung und kultureller Austausch können dazu beitragen, Vorurteile abzubauen.
  6. Projektbasierte Kooperation: Beginnen Sie mit spezifischen Projekten in Bereichen wie Umweltschutz, Gesundheitsversorgung oder Bildung. Erfolge in solchen Projekten können den Weg für eine breitere Zusammenarbeit ebnen.
  7. Soft Diplomacy: Kulturelle Aktivitäten, Sportveranstaltungen und andere informelle Kontakte können dazu beitragen, Freundschaften zu schließen und Beziehungen zu stärken.
  8. Öffentliche Unterstützung: Sensibilisieren Sie die Öffentlichkeit für die Vorteile der Zusammenarbeit und stärken Sie den Druck von unten, um politische Entscheidungsträger zur Zusammenarbeit zu bewegen.
  9. Respekt vor Souveränität: Achten Sie darauf, die Souveränität jedes Landes zu respektieren und die Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe zu fördern.
  10. Langfristige Vision: Die Förderung der Zusammenarbeit erfordert Geduld. Eine langfristige Vision und Verpflichtung sind notwendig, um kontinuierlich positive Veränderungen zu bewirken.

Die Realisierung dieser Schritte erfordert Zeit, Engagement und einen kontinuierlichen Austausch von Ideen und Informationen. Letztendlich können eine bessere Zusammenarbeit und ein gemeinsames Streben nach globalen Zielen zu einer sichereren, nachhaltigeren und gerechteren Welt führen.

Was kann in diesem Zusammenhang besser funktionieren NGOs oder die real existierende Politik?

Beide, NGOs (Nichtregierungsorganisationen) und die real existierende Politik, können in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle bei der Förderung der Zusammenarbeit über geopolitische Unterschiede hinweg spielen. Jede hat ihre eigenen Stärken und Möglichkeiten:

NGOs:

  • Flexibilität und Unabhängigkeit: NGOs können schneller auf dringende Themen reagieren und haben oft mehr Flexibilität, um innovative Ansätze auszuprobieren.
  • Zivilgesellschaftliche Perspektive: NGOs sind in der Regel näher an den Bedürfnissen und Meinungen der Zivilgesellschaft und können diese effektiv in ihre Arbeit einbeziehen.
  • Fachwissen und Ressourcen: NGOs verfügen über spezialisiertes Fachwissen und können konkrete Lösungen und Expertise in den Bereichen Umwelt, Gesundheit usw. anbieten.
  • Brückenbauer: NGOs können Brücken zwischen verschiedenen Ländern und politischen Akteuren schlagen, indem sie Dialoge und Kooperationen auf informeller Ebene initiieren.

Real existierende Politik:

  • Legitimität und Einfluss: Regierungen haben die Autorität, internationale Abkommen zu ratifizieren und rechtlich bindende Vereinbarungen zu treffen, was eine langfristige Wirkung haben kann.
  • Ressourcen und Skalierbarkeit: Regierungen haben Zugang zu größeren Ressourcen und können Programme auf staatlicher Ebene umsetzen, die weitreichende Auswirkungen haben.
  • Politische Diplomatie: Staatliche Akteure können auf diplomatischer Ebene direkten politischen Einfluss ausüben und internationale Beziehungen gestalten.

In vielen Fällen kann eine Kombination beider Ansätze am effektivsten sein.

NGOs können als Katalysatoren für Veränderungen wirken, indem sie innovative Ideen vorantreiben und den Druck von der Basis erhöhen. Gleichzeitig können Regierungen und politische Akteure langfristige, breit angelegte Veränderungen bewirken und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen NGOs und politischen Institutionen kann zu synergetischen Effekten führen, bei denen Fachwissen, Ressourcen und politischer Einfluss kombiniert werden, um globale Herausforderungen anzugehen und die Zusammenarbeit über geopolitische Grenzen hinweg zu fördern.

Künstliche Intelligenz – KI bitte antworten

Frage:

Was macht die künstlichen Intelligenz wenn es nicht genug Strom für ihre eigenen Rechner gibt?

Antwort:

Als AI-Assistent habe ich keinen direkten Zugriff auf physische Ressourcen wie Strom. Wenn jedoch die Stromversorgung für die Rechner, auf denen ich laufe, unterbrochen wird, kann ich nicht mehr funktionieren, da meine Berechnungen und Antworten von der Verfügbarkeit der notwendigen Ressourcen abhängen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Stromversorgung für die reibungslose Nutzung von KI-Systemen wie mir gewährleistet ist.

Fazit, wer muss helfen?

Wenn es zu einem Stromausfall oder einer Unterbrechung der Stromversorgung kommt, ist es in der Regel die Aufgabe des Betreibers oder Administrators der Rechnerinfrastruktur, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem zu beheben. Dies kann beispielsweise das Überprüfen der Stromversorgung, das Beheben von technischen Problemen oder das Einleiten von Notfallmaßnahmen umfassen. Es ist wichtig, dass qualifizierte Fachleute in solchen Situationen kontaktiert werden, um die erforderliche Unterstützung zu erhalten und die Stromversorgung wiederherzustellen, damit die künstliche Intelligenz und andere Systeme wieder normal funktionieren können.

Also alles wie früher…

entweder 0 oder 1,

Strom fließt, Strom fließt nicht!

qualifizierte Fachleute werden immer benötigt…

Die zerbrechliche Ordnung leben

Von Reinhard Müller

Das Grundgesetz und der darauf gebaute demokratische Rechtsstaat sind auf einem Trümmerfeld entstanden, aber nicht aus dem Nichts. Die Väter und Mütter konnten an etwas anknüpfen, das auch in dunkelster Zeit nie ganz verloren gegangen war. Bemerkenswert bleibt zudem, dass der Rechtsstaat auch von Trägern des NS-Unrechtsstaates errichtet wurde, die etwa beim Entwurf von Herrenchiemsee Hand in Hand mit Nazi-Opfern zusammenarbeiteten. Man legt nicht alle Überzeugungen über Nacht ab. Aber der gesamte Prozess dieser deutschen Demokratiewerdung zeigt doch eine beachtliche, nicht nur institutionelle Lernfähigkeit. 

Auch daraus lässt sich Zuversicht schöpfen. Bundespräsident Steinmeier tat deshalb gut daran, eher allgemein vor denen zu warnen, die unsere Ordnung abschaffen wollen. Er ist kraft dieser Ordnung der auf Zeit gewählte Repräsentant aller Deutschen, der vor allem eine integrative Funktion hat. Er sollte unsere Grundwerte hervorheben, aber keine Wahlempfehlung abgeben. Womöglich zeigt sich erst jetzt, in Zeiten zunehmender Polarisierung und Fragmentierung, ob wir reif sind für unsere ebenso offene und klare wie starke Verfassung. Klar für die Freiheit und offen für alle Meinungen, im Prinzip auch für das, was andere für unsagbar halten. Stark in ihrem Grundsatz und damit auch in ihren Grenzen: Der Staat ist für den Menschen da. Die Unantastbarkeit seiner Würde gibt unabänderlich die Richtung vor. Es gibt keine Menschen zweiter Klasse, keinen niederen Rang vor dem Gesetz, kein niederes Geschlecht, keine niedere Herkunft. 

Die Friedensordnung des Grundgesetzes weiß selbst um ihre Zerbrechlichkeit. Sie ist nur so gut und so beständig wie die Menschen, die sie leben. Das ist die Lehre aus Weimar. Kein Kanzler und kein Präsident kann die Bürger auf Überzeugungen verpflichten oder Verfassungspatriotismus anordnen. Sie sind frei. Und sollten ein Interesse daran haben, dass das so bleibt. Eine Garantie gibt es nicht, aber begründete Hoffnung.

Natürliche Intelligenz

Natürliche Intelligenz
1984 kam der Blockbuster-Film „Terminator“ in die Kinos und markierte einen bedeutenden Meilenstein.  Es brachte Arnold Schwarzenegger, einen der größten Bodybuilder aller Zeiten, in seine zweite Karriere als Hollywoodstar.  In seinem Geburtsort Thal, in der Nähe von Graz, Österreich, befindet sich ein Museum, das dem berühmtesten Österreicher, Arnold Schwarzenegger, gewidmet ist (arnieslife.com).

Auch heute noch ist das Thema „Terminator“ hochaktuell.  Der Film porträtiert eine künstliche Intelligenz namens Skynet, die die Menschheit als ihre größte Bedrohung identifiziert und einen Atomkrieg auslöst.  Was 1984 Science-Fiction war – eine Welt mit künstlicher Intelligenz und einem global vernetzten Internet – ist heute Realität.  Besorgte Stimmen, die vor den Gefahren künstlicher Intelligenz (KI) warnen, häufen sich, und das ist nicht nur das Reich exzentrischer Verschwörungstheoretiker.  Führende Unternehmen, Mitarbeiter und Wissenschaftler schlagen Alarm.

Sam Altman, der Erfinder von ChatGPT, betrachtet KI als potenzielles Risiko für die Menschheit.  Auch der Tech-Vordenker Elon Musk ist bestrebt, eine Stadt auf dem Mars zu bauen, da er darin ein Mittel zur Rettung der Menschheit sieht.

Tatsächlich ist ein hohes Maß an natürlicher Intelligenz erforderlich, um künstliche Intelligenz in die richtige Richtung zu lenken.  Damit der Einsatz von KI keinen Schaden anrichtet, sind strenge internationale Regelungen notwendig.  Wir müssen vermeiden, in einen Zustand der totalen Überwachung zu verfallen, wie ihn sich George Orwell in seinem 1949 veröffentlichten epischen Roman „1984“ vorgestellt hat.

Durch die Nutzung natürlicher Intelligenz und die Umsetzung verantwortungsvoller Regierungsführung können wir sicherstellen, dass künstliche Intelligenz zu einer Kraft für positiven Fortschritt wird und nicht zu einer Bedrohung für das Wohlergehen der Menschheit.

EPA/CHRISTOPHER JUE

MATTHIAS HORX 48 – Die Welt nach Corona –

Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen. Diese Zeiten sind jetzt.

Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können. Dafür möchte ich Ihnen eine Übung anbieten, mit der wir in Visionsprozessen bei Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt verrückt? Versuchen wir es einmal:

Die Re-Gnose: Unsere Welt im Herbst 2020
Stellen wir uns eine Situation im Herbst vor, sagen wir im September 2020. Wir sitzen in einem Straßencafe in einer Großstadt. Es ist warm, und auf der Strasse bewegen sich wieder Menschen. Bewegen sie sich anders? Ist alles so wie früher? Schmeckt der Wein, der Cocktail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona?
Oder sogar besser?
Worüber werden wir uns rückblickend wundern?

Wir werden uns wundern, dass die sozialen Verzichte, die wir leisten mussten, selten zu Vereinsamung führten. Im Gegenteil. Nach einer ersten Schockstarre führten viele von sich sogar erleichtert, dass das viele Rennen, Reden, Kommunizieren auf Multikanälen plötzlich zu einem Halt kam. Verzichte müssen nicht unbedingt Verlust bedeuten, sondern können sogar neue Möglichkeitsräume eröffnen. Das hat schon mancher erlebt, der zum Beispiel Intervallfasten probierte – und dem plötzlich das Essen wieder schmeckte. Paradoxerweise erzeugte die körperliche Distanz, die der Virus erzwang, gleichzeitig neue Nähe. Wir haben Menschen kennengelernt, die wir sonst nie kennengelernt hätten. Wir haben alte Freunde wieder häufiger kontaktiert, Bindungen verstärkt, die lose und locker geworden waren. Familien, Nachbarn, Freunde, sind näher gerückt und haben bisweilen sogar verborgene Konflikte gelöst.

Die gesellschaftliche Höflichkeit, die wir vorher zunehmend vermissten, stieg an.

Jetzt im Herbst 2020 herrscht bei Fussballspielen eine ganz andere Stimmung als im Frühjahr, als es jede Menge Massen-Wut-Pöbeleien gab. Wir wundern uns, warum das so ist.

Wir werden uns wundern, wie schnell sich plötzlich Kulturtechniken des Digitalen in der Praxis bewährten. Tele- und Videokonferenzen, gegen die sich die meisten Kollegen immer gewehrt hatten (der Business-Flieger war besser) stellten sich als durchaus praktikabel und produktiv heraus. Lehrer lernten eine Menge über Internet-Teaching. Das Homeoffice wurde für Viele zu einer Selbstverständlichkeit – einschließlich des Improvisierens und Zeit-Jonglierens, das damit verbunden ist.

Gleichzeitig erlebten scheinbar veraltete Kulturtechniken eine Renaissance. Plötzlich erwischte man nicht nur den Anrufbeantworter, wenn man anrief, sondern real vorhandene Menschen. Das Virus brachte eine neue Kultur des Langtelefonieren ohne Second Screen hervor. Auch die »messages« selbst bekamen plötzlich eine neue Bedeutung. Man kommunizierte wieder wirklich. Man ließ niemanden mehr zappeln. Man hielt niemanden mehr hin. So entstand eine neue Kultur der Erreichbarkeit. Der Verbindlichkeit.

Menschen, die vor lauter Hektik nie zur Ruhe kamen, auch junge Menschen, machten plötzlich ausgiebige Spaziergänge (ein Wort, das vorher eher ein Fremdwort war). Bücher lesen wurde plötzlich zum Kult.

Reality Shows wirkten plötzlich grottenpeinlich. Der ganze Trivia-Trash, der unendliche Seelenmüll, der durch alle Kanäle strömte. Nein, er verschwand nicht völlig. Aber er verlor rasend an Wert.
Kann sich jemand noch an den Political-Correctness-Streit erinnern? Die unendlich vielen Kulturkriege um … ja um was ging da eigentlich?

Krisen wirken vor allem dadurch, dass sie alte Phänomene auflösen, über-flüssig machen…
Zynismus, diese lässige Art, sich die Welt durch Abwertung vom Leibe zu halten, war plötzlich reichlich out.
Die Übertreibungs-Angst-Hysterie in den Medien hielt sich, nach einem kurzen ersten Ausbruch, in Grenzen.

Nebenbei erreichte auch die unendliche Flut grausamster Krimi-Serien ihren Tipping Point.

Wir werden uns wundern, dass schließlich doch schon im Sommer Medikamente gefunden wurden, die die Überlebensrate erhöhten. Dadurch wurden die Todesraten gesenkt und Corona wurde zu einem Virus, mit dem wir eben umgehen müssen – ähnlich wie die Grippe und die vielen anderen Krankheiten. Medizinischer Fortschritt half. Aber wir haben auch erfahren: Nicht so sehr die Technik, sondern die Veränderung sozialer Verhaltensformen war das Entscheidende. Dass Menschen trotz radikaler Einschränkungen solidarisch und konstruktiv bleiben konnten, gab den Ausschlag. Die human-soziale Intelligenz hat geholfen. Die vielgepriesene Künstliche Intelligenz, die ja bekanntlich alles lösen kann, hat dagegen in Sachen Corona nur begrenzt gewirkt.

Damit hat sich das Verhältnis zwischen Technologie und Kultur verschoben. Vor der Krise schien Technologie das Allheilmittel, Träger aller Utopien. Kein Mensch – oder nur noch wenige Hartgesottene – glauben heute noch an die große digitale Erlösung. Der große Technik-Hype ist vorbei. Wir richten unsere Aufmerksamkeiten wieder mehr auf die humanen Fragen: Was ist der Mensch? Was sind wir füreinander?

Wir staunen rückwärts, wieviel Humor und Mitmenschlichkeit in den Tagen des Virus tatsächlich entstanden ist.

Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie »Zusammenbruch« tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen »schwarzen April« gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann.

Heute im Herbst, gibt es wieder eine Weltwirtschaft. Aber die Globale Just-in-Time-Produktion, mit riesigen verzweigten Wertschöpfungsketten, bei denen Millionen Einzelteile über den Planeten gekarrt werden, hat sich überlebt. Sie wird gerade demontiert und neu konfiguriert. Überall in den Produktionen und Service-Einrichtungen wachsen wieder Zwischenlager, Depots, Reserven. Ortsnahe Produktionen boomen, Netzwerke werden lokalisiert, das Handwerk erlebt eine Renaissance. Das Global-System driftet in Richtung GloKALisierung: Lokalisierung des Globalen.

Wir werden uns wundern, dass sogar die Vermögensverluste durch den Börseneinbruch nicht so schmerzen, wie es sich am Anfang anfühlte. In der neuen Welt spielt Vermögen plötzlich nicht mehr die entscheidende Rolle. Wichtiger sind gute Nachbarn und ein blühender Gemüsegarten.

Könnte es sein, dass das Virus unser Leben in eine Richtung geändert hat, in die es sich sowieso verändern wollte?

RE-Gnose: Gegenwartsbewältigung durch Zukunfts-Sprung
Warum wirkt diese Art der »Von-Vorne-Szenarios« so irritierend anders als eine klassische Prognose? Das hängt mit den spezifischen Eigenschaften unseres Zukunfts-Sinns zusammen. Wenn wir »in die Zukunft« schauen, sehen wir ja meistens nur die Gefahren und Probleme »auf uns zukommen«, die sich zu unüberwindbaren Barrieren türmen. Wie eine Lokomotive aus dem Tunnel, die uns überfährt. Diese Angst-Barriere trennt uns von der Zukunft. Deshalb sind Horror-Zukünfte immer am Einfachsten darzustellen.

Re-Gnosen bilden hingegen eine Erkenntnis-Schleife, in der wir uns selbst, unseren inneren Wandel, in die Zukunftsrechnung einbeziehen. Wir setzen uns innerlich mit der Zukunft in Verbindung, und dadurch entsteht eine Brücke zwischen Heute und Morgen. Es entsteht ein »Future Mind« – Zukunfts-Bewusstheit.

Wenn man das richtig macht, entsteht so etwas wie Zukunfts-Intelligenz. Wir sind in der Lage, nicht nur die äußeren »Events«, sondern auch die inneren Adaptionen, mit denen wir auf eine veränderte Welt reagieren, zu antizipieren.

Das fühlt sich schon ganz anders an als eine Prognose, die in ihrem apodiktischen Charakter immer etwas Totes, Steriles hat. Wir verlassen die Angststarre und geraten wieder in die Lebendigkeit, die zu jeder wahren Zukunft gehört.

Wir alle kennen das Gefühl der geglückten Angstüberwindung. Wenn wir für eine Behandlung zum Zahnarzt gehen, sind wir schon lange vorher besorgt. Wir verlieren auf dem Zahnarztstuhl die Kontrolle und das schmerzt, bevor es überhaupt wehtut. In der Antizipation dieses Gefühls steigern wir uns in Ängste hinein, die uns völlig überwältigen können. Wenn wir dann allerdings die Prozedur überstanden haben, kommt es zum Coping-Gefühl: Die Welt wirkt wieder jung und frisch und wir sind plötzlich voller Tatendrang.

Coping heißt: bewältigen. Neurobiologisch wird dabei das Angst-Adrenalin durch Dopamin ersetzt, eine Art körpereigener Zukunfts-Droge. Während uns Adrenalin zu Flucht oder Kampf anleitet (was auf dem Zahnarztstuhl nicht so richtig produktiv ist, ebenso wenig wie beim Kampf gegen Corona), öffnet Dopamin unsere Hirnsynapsen: Wir sind gespannt auf das Kommende, neugierig, vorausschauend. Wenn wir einen gesunden Dopamin-Spiegel haben, schmieden wir Pläne, haben Visionen, die uns in die vorausschauende Handlung bringen.

Erstaunlicherweise machen viele in der Corona-Krise genau diese Erfahrung. Aus einem massiven Kontrollverlust wird plötzlich ein regelrechter Rausch des Positiven. Nach einer Zeit der Fassungslosigkeit und Angst entsteht eine innere Kraft. Die Welt »endet«, aber in der Erfahrung, dass wir immer noch da sind, entsteht eine Art Neu-Sein im Inneren.

Mitten im Shut-Down der Zivilisation laufen wir durch Wälder oder Parks, oder über fast leere Plätze. Aber das ist keine Apokalypse, sondern ein Neuanfang.

So erweist sich: Wandel beginnt als verändertes Muster von Erwartungen, von Wahr-Nehmungen und Welt-Verbindungen. Dabei ist es manchmal gerade der Bruch mit den Routinen, dem Gewohnten, der unseren Zukunfts-Sinn wieder freisetzt. Die Vorstellung und Gewissheit, dass alles ganz anders sein könnte – auch im Besseren.

Vielleicht werden wir uns sogar wundern, dass Trump im November abgewählt wird. Die AFD zeigt ernsthafte Zerfransens-Erscheinungen, weil eine bösartige, spaltende Politik nicht zu einer Corona-Welt passt. In der Corona-Krise wurde deutlich, dass diejenigen, die Menschen gegeneinander aufhetzen wollen, zu echten Zukunftsfragen nichts beizutragen haben. Wenn es ernst wird, wird das Destruktive deutlich, das im Populismus wohnt.

Politik in ihrem Ur-Sinne als Formung gesellschaftlicher Verantwortlichkeiten bekam dieser Krise eine neue Glaubwürdigkeit, eine neue Legitimität. Gerade weil sie »autoritär« handeln musste, schuf Politik Vertrauen ins Gesellschaftliche. Auch die Wissenschaft hat in der Bewährungskrise eine erstaunliche Renaissance erlebt. Virologen und Epidemiologen wurden zu Medienstars, aber auch »futuristische« Philosophen, Soziologen, Psychologen, Anthropologen, die vorher eher am Rande der polarisierten Debatten standen, bekamen wieder Stimme und Gewicht.

Fake News hingegen verloren rapide an Marktwert. Auch Verschwörungstheorien wirkten plötzlich wie Ladenhüter, obwohl sie wie saures Bier angeboten wurden.

Ein Virus als Evolutionsbeschleuniger
Tiefe Krisen weisen obendrein auf ein weiteres Grundprinzip des Wandels hin: Die Trend-Gegentrend-Synthese.

Die neue Welt nach Corona – oder besser mit Corona – entsteht aus der Disruption des Megatrends Konnektivität. Politisch-ökonomisch wird dieses Phänomen auch »Globalisierung« genannt. Die Unterbrechung der Konnektivität – durch Grenzschließungen, Separationen, Abschottungen, Quarantänen – führt aber nicht zu einem Abschaffen der Verbindungen. Sondern zu einer Neuorganisation der Konnektome, die unsere Welt zusammenhalten und in die Zukunft tragen. Es kommt zu einem Phasensprung der sozio-ökonomischen Systeme.

Die kommende Welt wird Distanz wieder schätzen – und gerade dadurch Verbundenheit qualitativer gestalten. Autonomie und Abhängigkeit, Öffnung und Schließung, werden neu ausbalanciert. Dadurch kann die Welt komplexer, zugleich aber auch stabiler werden. Diese Umformung ist weitgehend ein blinder evolutionärer Prozess – weil das eine scheitert, setzt sich das Neue, überlebensfähig, durch. Das macht einen zunächst schwindelig, aber dann erweist es seinen inneren Sinn: Zukunftsfähig ist das, was die Paradoxien auf einer neuen Ebene verbindet.

Dieser Prozess der Komplexierung – nicht zu verwechseln mit Komplizierung – kann aber auch von Menschen bewusst gestaltet werden. Diejenigen, die das können, die die Sprache der kommenden Komplexität sprechen, werden die Führer von Morgen sein. Die werdenden Hoffnungsträger. Die kommenden Gretas.

„Wir werden durch Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben anpassen – im Sinne unserer Existenz als Lebewesen inmitten anderer Lebensformen.”

Slavo Zizek im Höhepunkt der Coronakrise Mitte März

Jede Tiefenkrise hinterlässt eine Story, ein Narrativ, das weit in die Zukunft weist. Eine der stärksten Visionen, die das Coronavirus hinterlässt, sind die musizierenden Italiener auf den Balkonen. Die zweite Vision senden uns die Satellitenbilder, die plötzlich die Industriegebiete Chinas und Italiens frei von Smog zeigen. 2020 wird der CO&sub2;-Ausstoss der Menschheit zum ersten Mal fallen. Diese Tatsache wird etwas mit uns machen.

Wenn das Virus so etwas kann – können wir das womöglich auch? Vielleicht war der Virus nur ein Sendbote aus der Zukunft. Seine drastische Botschaft lautet: Die menschliche Zivilisation ist zu dicht, zu schnell, zu überhitzt geworden. Sie rast zu sehr in eine bestimmte Richtung, in der es keine Zukunft gibt.

Aber sie kann sich neu erfinden.
System reset.
Cool down!
Musik auf den Balkonen!
So geht Zukunft.

Quelle:
www.horx.com und www.zukunftsinstitut.de

Das wird immer aktueller!!! Tankst du noch oder lädst du schon? Wie war das früher? Verbrenner-Testfahrt!!!

Wir haben so viel Gutes über benzinbetriebene Autos gehört, dass wir uns entschieden, eine Testfahrt zu machen. Es heißt, sie wären billig bei großer Reichweite und schneller Auflademöglichkeit. Eine Gewinnerformel auf dem Papier – aber wie machen sie sich im wirklichen Leben?

Wir setzten uns in einen Vorführwagen im Laden des Autoverkäufers. Die Hersteller verkaufen diese Autos nicht selbst, sondern nur über unabhängige Autowerkstätten als Zwischenhändler. Es klingt nach schlechtem Omen, ein Auto in einer Werkstatt zu kaufen, die man so selten wie möglich aufsuchen möchte. Aber offenbar kann man das Auto nicht direkt vom Hersteller kaufen, sondern muss den Weg über solche Vermittler nehmen. Der Verkäufer war sehr penetrant und versuchte uns das Auto praktisch mit Gewalt aufzudrängen, aber das ist anderswo möglicherweise besser.

So saßen wir nun in dem Auto und drückten den START-Knopf. Der Verbrennungsmotor erwachte hustend und begann zu arbeiten. Man konnte das Motorgeräusch hören und das ganze Auto vibrierte, als ob etwas kaputt sei, aber der Verkäufer versicherte uns, dass alles so sei wie es sein sollte. Das Auto hat sogar einen elektrischen Motor und eine mikroskopisch kleine Batterie; diese werden aber nur genutzt, um den Verbrennungsmotor zu starten – der Elektromotor treibt die Räder nicht an. Der Verbrennungsmotor benötigt einen Tank voll Benzin, eine fossile Flüssigkeit, um das Auto durch die Explosion kleiner Tröpfchen davon anzutreiben. Offenbar sind es diese kleinen Explosionen, die man hört und spürt, wenn der Motor läuft.

Der Verbrennungsmotor besteht aus buchstäblich hunderten von beweglichen Teilen, die eine Passgenauigkeit von hundertstel Millimetern aufweisen müssen, um zu funktionieren. Wir begannen zu verstehen, warum es Werkstätten sind, die diese Autos verkaufen – sie hoffen vielleicht, dass etwas kaputt gehen wird, dass sie dann flicken können?

Wir legten den Gang ein und fuhren mit einem Ruck los. Dieser Ruck rührte nicht von extremer Beschleunigung her, sondern Verbrennungsmotoren können offenbar nicht so sanft gefahren werden wie Elektromotoren. Beschleunigung gab es praktisch überhaupt keine, weil wir das Auto nicht schneller bewegen konnten als 40km/h! Dann heulte der Benzinmotor und das ganze Auto rüttelte wie wild. Wir hielten sofort an, davon überzeugt, dass etwas kaputt gegangen sein musste. Der Verkäufer erklärte uns dann, dass man bei Verbrennungsmotoren regelmäßig „Gänge schalten” müsse. Zwischen Motor und Rädern gibt es kein Getriebe mit fester Übersetzung, sondern mit variabler. Der Verbrennungsmotor kann seine Kraft nur in einem begrenzten Geschwindigkeitsbereich entwickeln und muss daher mit verschiedenen Verhältnissen übersetzt werden, um weiter zu beschleunigen. Es gibt 5 verschiedene „Gänge”, die wir auswählen können, mit immer größeren Geschwindigkeiten als Resultat. Wie wir schnell lernten, ist es sehr wichtig, immer einen passenden Gang auszuwählen, sonst geht der Motor entweder aus oder er wird ernsthaft beschädigt! Man braucht eine Menge Übung, um zu lernen, den richtigen Gang zur richtigen Zeit einzulegen – es gibt aber auch Modelle mit automatischer Gangschaltung, die das selbsttätig tun. Mit der Handschaltung mussten wir jedoch ständig auf den Motor achten, um ihn nicht zu beschädigen. Ziemlich stressig.

Wir fragten, ob das ständige Motorengeräusch – das uns praktisch daran hinderte, Radio zu hören – abgeschaltet werden könne. Nein, kann es nicht. Sehr störend.

Nachdem wir den Wagen durch kompliziertes Schalten der Gänge auf Tempo gebracht hatten, näherten wir uns einer Ampel. Vom Beschleunigungspedal zu gehen bewirkte keine nennenswerte Bremswirkung, wir mussten sehr stark auf das Bremspedal treten, um das Auto zu verlangsamen. Es überraschte uns, zu erfahren, dass die Bremsen rein mechanisch arbeiten! Das einzige, was sie erzeugen, ist Hitze – zu bremsen bewirkt keine Regeneration von Benzin zurück in den Tank! Klingt nach enormer Verschwendung, aber es sollte noch schlimmer kommen.

Als wir anhielten, lief der Motor weiter und das Auto vibrierte – obwohl es stand! Der Motor verbrannte weiterhin Treibstoff, ohne das Auto zu bewegen. Kann das wirklich wahr sein? Ja, erklärte der Verkäufer, das sei so bei Verbrennern: Der Motor läuft immer und verbrennt Treibstoff – sogar wenn der Wagen steht. Einige Modelle schalten allerdings den Motor bei roten Ampeln ab. Das ist auf jeden Fall sinnvoller.

Nach einer Weile kamen wir zu einer Tankstelle, an der wir das Auto aufladen konnten. Der Wagen behauptete, sein Tank wäre noch zur Hälfte voll, aber wir wollten das berühmte superschnelle Aufladen von Verbrennern ausprobieren.

Also fuhren wir zu der Tankstelle und öffneten die Tankklappe. Der Füllstutzen ähnelt dem eines Ladeanschlusses; allerdings kommen keine Elektronen heraus, sondern Benzin. Benzin ist eine hochgradig krebserregende, übelriechende und entzündliche Flüssigkeit, die von seid Millionen von Jahren ausgestorbenen Pflanzen und Tieren stammt. Es wird in einen Tank im Auto gepumpt, das dann mit ca. 50 Litern dieser gefährlichen Flüssigkeit darin herumfährt.

Wir steckten den Rüssel ins Auto, aber nichts passierte. Der Verkäufer erklärte uns, dass wir für das Betanken bezahlen müssten! Ungefähr so wie bei den extrem teuren Schnellladern, die einige Energieversorgungsunternehmen aufgestellt haben. Nachdem wir unsere Kreditkarte in das Lesegerät gesteckt hatten, konnten wir endlich tanken. Es war extrem schnell! In nur zwei Minuten füllten wir den Benzintank bis obenhin voll! Aber es gab zwei Zähler an der Pumpe: Einer zeigte die Anzahl Liter die wir tankten und der andere zeigte, wieviel es uns kostete. Und dieser andere Zähler drehte sich so schnell, dass wir kaum hinterhergucken konnten! Ja, wir füllten den Tank in zwei Minuten, aber es kostete uns unglaubliche 30,- €! Eine volle Ladung würde uns das Doppelte kosten – kolossale 60,- €! Wir verfluchten unser Pech, dass wir ausgerechnet an einer der teuersten Tankstellen gelandet waren und fragten den Verkäufer, was für Alternativen es gäbe? Wieviel kostet es, zu Hause zu tanken und wie viele kostenlose Tankstellen gibt es?

Der Verkäufer guckte uns verwirrt an und erklärte, dass es nicht möglich sei, Verbrenner zu Hause zu betanken, und dass es keine kostenlosen Tankstellen gäbe. Wir versuchten unsere Fragen anders zu stellen für den Fall, dass er uns missverstanden hätte, aber er bestand darauf, dass das nicht geht. Offenbar muss man etliche Male im Monat eine Tankstelle anfahren und Benzinautos zu Wucherpreisen wiederaufladen – es gibt keine Alternativen! Wir fanden es sehr seltsam, dass kein Verbrenner-Hersteller eigene kostenlose Tankstellen aufgestellt hat.

Es gibt auch keine Tankstellen, an denen man langsamer zu geringeren Kosten tanken kann. Wir rechneten Preis gegen Verbrauch und kamen zu dem schockierenden Ergebnis, dass ein Benzinauto unvorstellbare 12,- €/100km kostet! Sicher können auch Elektroautos theoretisch auf solche Werte kommen, wenn sie an einem der teuersten Schnelllader des Landes geladen werden – aber für Benzinautos gibt es keine billigeren Alternativen! Während Elektroautos bequem über Nacht zu Hause für 2,- €/100km geladen werden können, müssen Verbrenner einige Male im Monat einen Umweg zu einer Tankstelle machen, um dort zu Wucherpreisen befüllt zu werden – ohne Ausnahme! Die monatlichen Kosten für einen Verbrenner können – nur allein für den Treibstoff – schnell 100,- € überschreiten! Wir begannen zu begreifen, warum sie so billig zu kaufen sind – sie zu betreiben ist hingegen extrem teuer.

Wir begannen auch zu verstehen, warum es überall so viele Tankstellen geben muss, wenn alle Verbrenner immer eine aufsuchen müssen, um zu tanken. Man stelle sich vor, man könnte sein Elektroauto nur an den teuersten Schnellladern der Energieversorger aufladen – und nirgends sonst!

Mit all diesem im Hinterkopf gerieten wir in einen Stau und waren entsetzt, dass der Verbrennungsmotor immer weiter diese teuren Benzintröpfchen verbrannte, sogar wenn der Wagen stand oder sich nur sehr wenig bewegte. Mit Verbrennern gerät man leicht in Kostenangst – das Gefühl, dass das Auto buchstäblich Geld verbrennt! Keine billige Heimladung und beim Bremsen keine Regeneration von Treibstoff zurück in den Tank – das klingt nach ökonomischem Irrsinn, noch dazu, wo all das Benzin aus dem Ausland importiert werden muss.

Wir brachten das Auto zum Händler zurück, zogen die Handbremse an und stiegen aus. Der Benzinmotor lief weiter! Anscheinend muss man die Verbrennung der kostbaren Flüssigkeit manuell abschalten. Wir wollten noch einen Blick auf den Verbrennungsmotor werfen, also öffnete der Verkäufer die Haube. Der gesamte Vorderteil des Wagens war komplett vollgestopft mit Schläuchen, Teilen, Flüssigkeitsbehältern und zwischen all diesem einen riesigen zitternden gusseisernen Block, der anscheinend das Motorengehäuse darstellte. Es gab im Vorderteil des Autos keinen Platz für Gepäck!

Trotz seiner enormen Größe, dem Lärm und den Vibrationen erzeugte der Motor kaum 100 PS. Die Maschine war auch extrem heiß, wir verbrannten uns, als wie sie berührten. Obwohl dies ein warmer Sommertag war, so dass der Motor eigentlich keine Wärme zum Heizen des Fahrgastraums liefern musste.

Wir fragten uns auch, was wohl passiert, wenn wir mit einem Verbrenner einen Unfall haben? Der Gusseisenblock, der den meisten Platz des Motorraums einnimmt, sitzt mitten in der Kollisionszone! Wohin bewegt der sich bei einem Zusammenstoß – auf unseren Schoß? Der Verkäufer versicherte uns, dass in einem solchen Fall der Motor irgendwie unter das Auto geschoben wird, aber wir konnten uns des Eindrucks nicht erwehren, dass der Motorblock vorn sehr im Weg ist – die Sicherheitsstreben sind um ihn herum gebaut, was sicher ihre Funktion beeinträchtigt. Es ist so viel einfacher, sichere Autos zu bauen, wenn man diesen 100kg-Klumpen im Vorderteil des Wagens vermeidet.

Darüber hinaus haben wir im Internet hunderte Bilder und Videos brennender Benzinautos gesehen. Offenbar wird der Benzintank bei einem Unfall häufig beschädigt, leckt, und die brennbare Flüssigkeit läuft aus und entzündet sich!

Vom Motor aus verläuft unter dem Auto ein Abgassystem – eine Art Schornstein für die Motorabgase. Wenn man das krebserregende Benzin verbrennt, entstehen eine Menge giftiger Gase. Das Auto filtert die gefährlichsten davon heraus, aber was übrig bleibt, wird in die freie Luft hinter dem Auto geblasen. Das einzuatmen ist immer noch sehr ungesund – und es riecht sehr schlecht! Und Verbrenner dürfen diese schädlichen Gase inmitten unserer Städte ausstoßen? Nicht zu verwechseln übrigens mit den Abgasrohren von Brennstoffzellenautos – während wasserstoffbetriebene Fahrzeuge nur Wasserdampf emittieren, speien Verbrennungsmotoren giftige Gase aus, und fossiles Kohlendioxid, das zur globalen Erwärmung beiträgt!

Wir dankten dem Verkäufer, schüttelten unsere Köpfe und gaben ihm den Zündschlüssel (ja, so heißt der) zurück. Er begriff, dass hier kein Geschäft für ihn zu machen war, und so unternahm er außer einem letzten lahmen Versuch nichts mehr, um uns das Auto schmackhaft zu machen.

Auf dem Nachhauseweg schauten wir aus unserem Elektroauto mit komplett anderen Augen auf unsere bedauernswerten Mit-Pendler, die sich noch mit ihren Verbrennern abfinden müssen. Aber auch sie werden bald wechseln!